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Veggie – Warum?

„Aber woher bekommst du dann dein Eiweiß? Fleisch ist doch wichtig!“ …Veganer und Veggies kennen diesen Satz… Auch ich bekomme sehr häufig Fragen gestellt, die sich rund um Vegetarismus drehen. Für mich ist das alles mittlerweile selbstverständlich. Ich weiß, was mein Körper braucht und wie er funktioniert, aber ich merke jedoch immer wieder, dass bei vielen Menschen ein großes Unwissen über dieses Thema herrscht. Das ist auch völlig normal und absolut nicht schlimm. Woher soll man es auch wissen? Hier entsteht das Problem. Aus Angst, etwas falsch zu machen, wollen viele nichts ändern – auch wenn sie gerne würden. Daher möchte ich Euch einfach mal ein paar Zeilen schreiben, wie es dazu gekommen ist, meine Meinung darüber aussprechen und wie es sich denn so anfühlt als „Veggie“.

 
Wie kam es dazu?

Alles begann im Sommer 2012… davon abgesehen, dass ich nie der große Fleischling war und Entzugserscheinungen bekommen habe, wenn ich mal ein paar Tage nichts davon gegessen habe.                                         Nun, ich war mit meiner damaligen Tanzgruppe „Team Recycled“ in Las Vegas. Wir fuhren zum Training und der Fahrer, auch ein Tänzer, (Imran, danke nochmal an dieser Stelle!), hat mir erzählt, wie er dazu kam, kein Fleisch mehr zu essen… Er hatte mich gewarnt und meinte, ich solle mir das überlegen und sicher sein, ob ich das hören will. Er hatte das Thema sogar einige Tage zuvor immer wieder aufgeschoben. Nunja, das war jedenfalls eine gute Taktik, denn jetzt wollte ich es erst recht wissen! Aus seinen persönlichen Gründen gehe ich jetzt nicht weiter auf das Gespräch ein, aber es war eindeutig…mitten ins Herz, mitten in den Kopf… seit diesem Tag an lebe ich fleischlos. Am Ende der Autofahrt hat er mir noch eine Broschüre in die Hand gedrückt, die das alles nochmal verstärkt hat. Ich habe mich seitdem natürlich intensiv mit dem Thema „Vegetarismus“ auseinandergesetzt. Ich wollte mehr Fakten haben, mehr Zahlen, mehr Hintergründe… Es gibt ja die unterschiedlichsten Gründe, warum Menschen kein Fleisch essen. Sei es aus moralischen, ethischen Gründen oder aus gesundheitlichen oder ökologischen Gründen. Zunächst standen die gesundheitlichen Gründe bei mir im Vordergrund, aber sehr schnell rückte die Moral/Ethik herbei.
Es ist wirklich so: Viele Menschen sagen bewusst „Ich will mich nicht damit befassen, weil ich weiß, dass ich dann kein Fleisch mehr anrühren würde.“ Verständlich. Schon nach dem ersten Video, welches ich mir über Tierhaltung angesehen habe und noch recht nüchtern gehalten wurde, hat mich schockiert und in meiner Entscheidung nur bestätigt. Ich bin sicher, wenn an jeder Fleischtheke die Realität als Poster hängen würde, anstatt glückliche Kühe auf grasgrüner Weide, würden sich Konsumenten zwei Mal überlegen, ob sie einkaufen.
Nun, das soll hier keine Predigt werden, da jeder das tun soll, was er für richtig hält. Mein Freund isst auch Fleisch und das akzeptiere ich, auch wenn er es seitdem sehr bedacht isst. Ich verurteile ihn nicht oder schaue ihn schief an, genauso wie in meinem Freundeskreis. Ich gehöre nicht zu denen, die sich an keinen Tisch setzen, wo Fleisch gegessen wird ;).

 

Wie geht es mir seitdem?

Besser denn je! Ich war auf die Jahre gerechnet noch nie so selten krank. Ich lag in den letzten gut 3,5 Jahren nur zwei Mal wirklich flach im Bett. Davor war ich mindestens einmal im Jahr so richtig krank.                   Auch meine Haut hat sich komplett verändert. Ich hatte zwar noch nie viele Unreinheiten, aber ich merke stark, wie sich mein Hautbild verfeinert hat – am ganzen Körper. Mein Magen hat ebenfalls Grund zur Freude – er hat sich seitdem sehr beruhigt. Ich hatte immer ein Völlegefühl oder Magenschmerzen nach dem Essen. Dazu muss ich aber fairerweise sagen, dass ich seitdem auch weitestgehend auf Milchprodukte verzichte, zumindest die normale Kuhmilch habe ich komplett auf pflanzliche Alternativen (Nussmilch, Sojamilch, Hafermilch, Kokosmilch…) umgestellt. Mein Freund trinkt übrigens auch fleißig die Alternativen (was im Kühlschrank steht muss eben her;) – nein – aber selbst er meint, dass er keine normale Milch mehr schmecken kann und schnell einen Blähbauch und Magenschmerzen davon bekommt. Auch wenn es viele Kritiker gibt, schließe ich mich denen an, die bewiesen haben, dass Kuhmilch vom menschlichen Organismus schwer bis kaum zu verdauen ist. Umgangssprachlich auch „laktoseintolerant“.
Ein für mich sehr wichtiger positiver Effekt ist meine veränderte Aktivität. Ich habe mich noch nie so fit und wach gefühlt. Keine Müdigkeit mehr, keine Trägheit, keine Schwere in mir.  Ich war sehr oft müde, ohne Grund. Und fit hab ich mich schon garnicht gefühlt, auch wenn ich sehr viel getanzt habe.  Es fühlt sich fast so an, als hätte mir etwas zuvor meine Energie aus meinen Zellen geraubt.

Wie auch immer – ich möchte dieses Körpergefühl nicht mehr missen!

 
Welche Eiweißquellen nehme ich zu mir?

Mein großer Vorteil: Ich liebe Gemüse! Schon immer. Und in vielen Gemüsesorten steckt tonnenweise pflanzliches, hochwertiges Eiweiß. Sehr gute Eiweißquellen sind z.B. Brokkoli, Spinat, Pilze oder Grünkohl. Auch Hülsenfrüchte sind reine Proteinpakete. Zudem bieten Nüsse (vorallem Cashews, Mandeln&Walnüsse), besondere „Pseudo“- Getreidearten wie Quinoa, Amaranth oder Buchweizen sowie Chiasamen und hochwertiges Tofu eine optimale Quelle. Die Angst vor zu wenig Proteinen als Veggie oder Veganer ist daher absolut unbegründet!

Für viele „Neueinsteiger“ sind viele Alternativ-Nahrungsmittel ein Fremdwort – aber kein Grund zur Sorge! Es gibt haufenweise Internetseiten oder Bücher, die diese Lebensmittel beschreiben und Anleitungen zur Verarbeitung liefern. Mittlerweile gibt es auch einige vegetarische/vegane Kochkurse. In Berlin kann ich die liebe Nicole empfehlen, die bereits ein Buch mit tollen Rezepten veröffentlicht hat. Hier der Link zu ihrer Homepage:  http://www.nicole-just.de/terminekochkurse/
So… ich hoffe, ihr habt einen kleinen Einblick bekommen. Wenn ihr  noch Fragen, Anregungen oder Wünsche zu dem Thema habt, freue ich mich riesig, wenn ich sie euch beantworten kann – Schreibt mir einfach unten in die Kommentare!

 
Liebst ❤

Eure Sarah

Ein Kommentar zu „Veggie – Warum?

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